Es ist Matchday. Die Schweiz tritt gegen Außenseiter Ecuador an. Alles andere als ein Sieg wäre für die Eidgenossinnen eine Enttäuschung. Aber ich bin ja schließlich nicht hier beim WM-Tagebuch, um irgendwelche Floskeln zu erzählen, sondern um die wahren Gewinner zu suchen und einem würdigen Publikum zu präsentieren. Die schönste Geschichte zum Spiel Schweiz gegen Ecuador ist nämlich während der Pressekonferenz von Ecuador passiert:

Die Nationaltrainerin Ecuadors, Vanessa Auraz, ist gerade einmal 26 Jahre alt. Bereits mit 21 Jahren coachte ich sie zum höchsten Trainerdiplom in Ecuador. Die pfiffige Langhaarige erreichte das zweitbeste Resultat des Trainerjahrgangs. Sie ist die erste Frau, die diesen Abschluss erlangte und die jüngste Nationaltrainerin, die jemals an einer FIFA WM (Männer und Frauen) ein Team führte.

Monica Quinteros, eine 27 jährige Vollblutstürmerin, die im normalen Leben Lehrerin ist, war ebenfalls auf der Pressekonferenz. Auf die Frage hin, ob sie das Fußballspielen zu einer besseren Lehrerin macht, antwortete sie folgendes:

„Wissen Sie, Sportler sind immer gute Lehrer – weil sie einfach wissen, dass man gewinnen oder verlieren kann, dass man gute Tage hat oder schlechte, dass man akzeptieren muss, dass vielleicht jemand mal besser ist und man darum immer weiter trainieren muss. Aber eines sage ich Ihnen, ich bin ein besserer Mensch und somit auch ein bessere Lehrerin weil ich unter Vanessa Auraz trainieren und spielen darf.“

Ich glaube, ich brauche nicht zu erwähnen, wer Ihr diese super Frage stellte, um diese großartige Antwort zu ermöglichen.

In diesem Sinne Hopp Schwiiz – und auch Hopp Monica und Vanessa. So viel Fairness muss sein,

Ona Tobler

Monica Quinteros

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